Untersuchungen haben gezeigt, dass Erwachsende schon Neugeborene anders beschreiben, je nachdem, ob sie glauben, dass es sich um einen Jungen oder ein Mädchen handelt.
Rollenerwartungen und Kommunikationsmuster werden uns sozusagen in die Wiege gelegt.
Kommunikative Muster
In gemischgeschlechtlichen Gruppen führen diese kommunikativen Muster zu verschiedenen, in empirischen Studien nachgewiesenen Effekten:
- Männer beanspruchen in Gruppen stets mehr Redezeit für sich, kämpfen um ihr Wort und gestalten zumeist die Gesprächssituation nach den Mustern von Rivalität und Konkurrenz bestimmend mit
- Frauen werden von Männern fünfmal viel häufiger unterbrochen, sie lassen sich unterbrechen
- Beiträge von Männern oder Frauen werden als unterschiedlich wichtig wahrgenommen
- Vorschläge männlicher Teilnehmer werden als bedeutsamer wahrgenommen, ihn wird mehr Beachtung geschenkt
- Frauen leisten mehr kommunikative Unterstützungsarbeit
- Gefühle offen zu zeigen und über sich zu sprechen, fällt Frauen hingegen wesentlich einfacher - ihnen wurde eine Gefühlsinnenleben während der Erziehung eher zugestanden als den Männern
Vorteile von Frauengruppen
Daher ist es nicht verwunderlich, dass Frauen in geschlechtshomogenen Gruppen völlig andere und neue Verhaltensmöglichkeiten ausprobieren oder erlernen können. Denn andere Umgangsformen bestimmen das Miteinander.
Manche Frauen können sich im Schutz der Frauengruppe viel eher hervorwagen. Nähe und Intimität in einer Gruppe kann viel schneller entstehen.
Frauengruppen begegnen sich auf Augenhöhe, damit ist es ihnen möglich, neue Rollen auszuprobieren, sich selbst besser kennen zu lernen und damit ihr Selbstbewusstsein zu stärken.
FAZIT
Eine geschlechtshomogene Frauen-Gruppen ermöglicht den persönlichen Wachstum jeder Einzelnen, indem er die antrainierten Kommunikationsmuster gemischter Gruppen außer Kraft setzt.