Coach, Berater, Supervisor oder doch Mediator? Die Titel und Fachbereiche in der Weiterbildungsbranche sind breit gefächert. Es gibt Weiterbildungsangebote für die unterschiedlichsten Gebiete, Branchen und Lebensbereiche.
Von Seminaren zu Führungskompetenz für große Unternehmen, Einzelcoaching zu Verhandlungsführung, über Mental-Coach bis hin zu Paarberatung in Liebesangelegenheiten scheint die Bandbreite nahezu unendlich.
Doch egal wie vielfältig sich der Markt präsentiert, der Coaching/Trainer-Job basiert auf der immer selben Grundlage: Es um Hilfe zur Selbsthilfe und darum, Klient:innen bei der Lösung ihrer Probleme zu unterstützen.
Die Gründung in der Weiterbildungsbranche ist für viele ausgesprochen attraktiv
Das liegt daran, dass der Einstieg in die Selbstständigkeit niedrigschwellig ist. Von der fachlichen Expertise durch Weiterbildungen oder Zusatzqualifikationen natürlich abgesehen, benötigt man kein spezielles Equipment oder teure Maschinen, es müssen keine teuren Rohstoffe gekauft und in Vorleistung gegangen werden. Das finanzielle Risiko bezieht sich damit lediglich auf die Deckung der eigenen Kosten.
Viele gehen zum Start den Weg der Gründung im Nebenerwerb und können sich so austesten, kontinuierlich Ihre Bekanntheit steigern und sich einen Kundenstamm aufbauen.
Doch neben der Flexibilität ist auch die Sinnfrage, - also der Wunsch, sein Wissen zu teilen und andere zu unterstützen, einer der wichtigsten Gründe, die vor Allem Frauen in diesem Bereich zu Gründung bewegt!
Lebenslanges Lernen
Längst sind die Themen "Persönlichkeitsentwicklung und berufliche Selbstverwirklichung" in unserer gesellschaftlichen Mitte angekommen.
Nach einer Umfrage des bbw e.V. ist berufliche Weiterbildung über alle Altersklassen hinweg fester Bestandteil der Karriereplanung. Fast dreiviertel aller Erwerbsfähigen halten lebenslanges Lernen und berufliche Weiterbildung für unverzichtbar oder sehr wichtig.
Nach dem Ergebnis einer Studie erachten insbesondere überdurchschnittlich viele Selbständige (78 %) sowie Beschäftigte in höheren Positionen (85 %) berufliche Weiterbildung für unerlässlich.
Mastermind-Gruppen haben sich als effektives Tool zur Weiterbildung gewährt. So ist es nicht verwunderlich, dass Selbstständige und gerade diejenigen, die selbst aus der Weiterbildungsbranche kommen, selbst Mastermind-Gruppen für sich nutzen, um sich aktuellen Herausforderungen zu stellen.
Mit welchen konkreten Herausforderungen sehen sich Coaches und Trainerinnen konfrontiert?
Eine Boombranche zieht viele Menschen an. Das betrifft sowohl Kunden, als auch jene, die Stück vom Kuchen abhaben möchten. Um sich in diesem Haifischbecken einen Platz zu sichern, braucht es eine gute Strategie.
Eine glasklare Positionierung kann hier Abhilfe schaffen
Der Spezialist für komplizierte Handbrüche wird immer mehr verdienen als der Allgemeinarzt, auch wenn beide Medizin studiert haben.
Woran das liegt? Der Handchirurg ist eine Koryphäe auf seinem Gebiet. Das lässt sich wunderbar auch auf den Weiterbildungsmarkt und alle anderen Branchen übertragen.
Du hast eine Spezialisierung als Konfliktberaterin gewählt?
Es macht jedoch einen Unterschied, welchen Konflikt Du lösen möchtest. Ob sich zwei Liebende, zwei Kollegen oder zwei Abteilungen in einem Konzern streiten, macht einen großen Unterschied. Zum „Bearbeiten“ dieser Konflikte benötigt es auch eine unterschiedliche Kompetenzen.
Folglich: auch eine Konfliktberaterin muss sich spezialisieren.
Ist das eigene Profil geschärft, stellt sich die Frage:
Wen spreche ich mit meinem Angebot eigentlich genau an?
Ohne eine exakt definierte Zielgruppe ist keine gezielte Kundenansprache möglich
Eine Katze weiß: Es wäre vergebene Liebesmühe, ein Wildschweine zu jagen. Also fängt sie Mäuse. Ein solches Beuteschema sagt Dir, bei welchen Personen oder Organisationen sich Dein Engagement lohnt. Wer braucht genau Dich als Coaches oder Beraterin?
Die Antwort auf diese Fragen sind:
Das Fundament aller Marketingmaßnahmen
Damit gelangen wir unmittelbar zu einer weiteren großen Herausforderung, vor denen sowohl Gründerinnen als auch etablierte Coaches und Trainerinnen sind immer wieder konfrontiert sehen: Der Marketing- und Vertriebsstrategie.
Diese vielschichtige Aufgabe stellt dabei vor Allem Gründerinnen auf die Probe. Jeder Coach, jede Trainerin braucht eine Strategie, wie er die Aufmerksamkeit von Noch-nicht-Kunden weckt und diese dann Schritt für Schritt zur Kaufentscheidung führt.
Das mächtigste Werkzeug ist die eigene Online-Präsenz. Wenn Personen oder Organisationen heute einen Berater oder Coach suchen, setzen sie sich meist an den PC und geben bei Google & Co solche Suchbegriffe wie „Karriereberater“, „Karrierecoach“ oder solche Suchwortkombinationen wie „Motivationsberater“ oder „Motivationscoach Berlin“ ein.
Die Aufgabe ist es also, dass Deine Zielkunden Dich im Internet leicht und schnell finden; außerdem, dass Besucher Deiner Webseite rasch den Eindruck gewinnen, dass Du die richtige Person für sie bist.
Der Aufbau einer ansprechenden, professionellen Webseite mit Dir als Aushängeschild ist ein unverzichtbarer und wertvoller erster Schritt.
Denn im Unterschied zu vielen anderen Branchen haben Coaches und Trainer keine Laufkundschaft.
Von der Website aus kann dann auch eine erfolgreiche Social-Media-Strategie entwickelt werden, die passende Kanäle, Formate und Inhalte beschreibt.
Dabei zählt vor Allem Ausdauer und Geduld. Denn wenn es um das langfristige Etablieren einer eigenen Personenmarke geht, gewinnen nicht die Besten das Rennen um die begehrten Aufträge, sondern diejenigen, die Marathonläufer- statt Sprinterqualitäten ausweisen!
Gender Pay Gap in der Coaching-Branche
Die Rauen Coaching-Marktanalyse von 2020 weist für weibliche Coaches ein deutlich geringeres Bruttojahreseinkommen und ein geringeres Honorar pro Zeitstunde auf. Die Unterschiede im Bruttojahreseinkommen lassen sich auch nicht durch einen geringeren Anteil der Berufstätigkeit bei weiblichen Coaches erklären. Das Bruttojahreseinkommen von männlichen Coaches liegt fast 19 % höher und das Honorar pro Zeitstunde fällt über 11 % größer aus.
Auch in der öffentlichen Wahrnehmung sind es zumeist männliche Top-Speaker, die uns auffallen und damit auch Spitzenhonorare verdienen.
Mit fehlender Qualifikationen kann dieser Umstand nicht begründet sein.
Es lohnt sich, einen Blick in Richtung Mindset und Einstellung zu werfen:
Sein Selbstbewusstsein zu stärken, seine Fähigkeiten und Leistungen sichtbar zu machen, auch das ist Teil einer nachhaltigen Vertriebsstrategie!
Ganz im Sinne: „Nur der Überzeugte überzeugt.“ – Joseph Joubert